Donnerstag, 10. Januar 2008

Mittwoch, 02.01.08: Sydney

020108 - Sydney I


Heute haben wir es nach einigen Hindernissen doch endlich geschafft und sind vorerst gut in Sydney angekommen. Der erste Weg führte uns zum Olympiapark. Fast ganz allein auf dem riesigen Gelände liefen wir von Stadion zu Stadion und waren schwer beeindruckt. Da haben wir uns glatt vorgestellt, wie toll es wäre, jetzt hautnah die Olympischen Spiele zu erleben. Hätten wir mehr Zeit gehabt, wären wir noch ne Runde schwimmen gegangen im Aqua Stadium, übrigens der einzige Ort, der im gesamten Park belebt war. Die Zuschauerränge schienen hier kein Ende zu nehmen, unvorstellbar. Doch unsere dreitägige Verspätung ließ leider keinen kleinen Abstecher ins kühle Nass zu.

Außerdem konnten wir es nun doch nicht mehr erwarten, die Wahrzeichen von Sydney zu sehen – Harbour Bridge und Opera House. Zugegeben wesentlich kleiner als wir uns das vorgestellt hatten, dennoch eine sehr schön anzuschauende Kulisse. Dementsprechend haben wir auch Fotos geschossen ohne Ende. Leider hatten wir vorerst nur zwei Stunden Zeit, denn Parken hier ist absolut die Hölle – viel zu teuer und für unseren 2,65 Meter hohen Camper in Parkhäusern nicht machbar. So schritten wir scharfen Schrittes gen Circular Quay und von dort weiter zum Opera House, das wir nun genauer unter die Lupe nehmen wollten. Sehr interessante Architektur, die uns da begegnete, und dennoch nicht befremdend, erinnerten die Baumaterialien und auch Farben sehr an alte DDR-Bauten. Liegt wahrscheinlich an den siebziger Jahren. Hier ein paar Eckdaten. Das Gebäude ist 183 Meter lang, 118 Meter breit und bedeckt eine Fläche von etwa 1,8 Hektar. Sein unverwechselbares Dach ragt 67 Meter hoch auf und ist mit 1.056.000 glasierten, weißen Keramikfliesen verkleidet, die aus Schweden importiert wurden. 580 Betonpfeiler, die 25 Meter tief in den Boden ragen, tragen das etwa 160.000 Tonnen schwere Bauwerk. So weit so gut.
Leider hatten wir wenig Zeit zum Verweilen, die Parkzeit lief schneller ab als gedacht. Dann begann die Suche nach einem geeigneteren Standort für unser Fahrzeug – ein Unterfangen in Sydney. Wir sind bestimmt `ne dreiviertel Stunde durch die Gegend gedüst, um endlich auf das wohl einzige Parkhaus der Stadt zu stoßen, das Platz für hohe Autos bietet. War zwar auch nicht billiger, aber immerhin konnten wir die Karre hier bis Mitternacht lassen, wenn wir wollten. Jetzt gestaltete sich der Städtebummel etwas entspannter. Als nächstes zogen wir durch Darling Harbour, einem sehr schönem Stadtteil zum Verweilen. Gemütlich mit vielen Kneipen und Kaffees wurde hier ein Art Ruhepunkt in der Stadt geschaffen und das noch direkt am Wasser. Das nutzten Henning und ich gleich mal aus mit einem Gläschen Wein und Bier. War zwar erst am Nachmittag, aber die Gelegenheit konnten wir uns wahrlich nicht nehmen lassen. Herrlich, eine Stadt mal nicht im Stress zu erleben. Überhaupt scheint Sydney weniger unruhig und hektisch als manch andere Großstädte. Belebt schon, aber irgendwie alles ausgeglichen. Ich muss zugeben, dass es wider Erwarten die schönste Stadt in Australien ist, die wir gesehen haben nach Adelaide. Sehr europäisch mit historischen Bauten – da kann man sich einfach nur wohl fühlen. Dabei dachte ich erst, dass Sydney nicht mehr als seine Wahrzeichen zu bieten hätte. Doch da habe ich mich gewaltig getäuscht und ich bin wirklich froh, dass wir noch eine Nacht hier bleiben, um das Flair der Stadt zu genießen.
Nachdem wir die wichtigsten Orte zu Fuß abgeklappert haben, zog es uns noch mal an den Circular Quay, von wo aus sehr lohnenswerte Schiffsfahrten angeboten wurden. Wir wollten Sydney bei Nacht gerne vom Wasser aus erleben. Doch beim Anblick der Preise ließen wir schnell davon ab. 85 Dollar pro Person waren uns dann doch definitiv zu viel, zumal es nichts ohne Dinner gab. Dabei wollten wir ja gar nichts essen, sondern viel mehr die Aussicht genießen. Also haben wir diesen Punkt unserer Sydneyliste kurzerhand auf morgen verschoben und sind noch mal zurück nach Darling Harbour, wo wir uns eine gemütliche Kneipe suchten und verweilten, bis es dunkel wurde und wir Harbour Bridge und Opera House noch mal in voller Beleuchtung bestaunen durften – ein traumhafter Anblick.
Ein sehr aufregender Tag und nun geht die krampfhafte Suche nach einem geeigneten Schlafplatz los.

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