Sonntag, 30. September 2007

Erste Eindrücke

So, endlich finde ich mal ein bisschen Ruhe, um meine Gedanken zu sammeln und ein paar Zeilen nieder zu schreiben. Es ist morgens gegen sieben und ich bin durch die Zeitverschiebung früh wach geworden. Die Sonne scheint draußen, keine Wolke zu sehen, noch angenehme Temperaturen, sonst nix los: die richtige Zeit also.
Zunächst etwas zum

Flug

Also am 25. September sollte es nun losgehen "auf große Reise". Tags zuvor restliche Sachen zusammen gepackt und alles abfahrbereit gemacht. Normalerweise fällt mir so was ja nich so sonderlich schwer, aber man sollte doch schon überlegen, was man alles so mitnimmt, wenn man so lange weg ist. 20kg war limit. Also alles reingeproppt, was sich so finden ließ und ab die Post. Am Morgen dann mit den Eltern nach Rostock zum Bahnhof und "Time to say Goodbye". Nicht für sonderlich lange, da ich wohl in 5 Wochen hier von ihnen besucht werde. Zugfahrt nach Hamburg problemlos, wie auch der Shuttle zum Flughafen.
Dort angekommen, gönnte ich mir erst einmal etwas Zeit und mampfte genüsslich ein mitgebrachtes Brötchen. Dauerte nicht lange, da war der Check-In-Schalter offen und ich gesellte mich zu den Wartenden. Zu meinem Erstaunen brachte mein Koffer dann doch 23kg auf die Waage, aber das war wohl okay so - nix draufgezahlt. Auch gleich den Hotelgutschein (in Tourismusfachkreisen auch "voucher" genannt - Schwachsinn, nie vorher gehört) und die Boarding Card für den Weiterflug eingesackt. Nach einer kleinen Runde im Flughafen und kurzes Schauen aufs Rollfeld gings los mit dem Besetzen der Plätze im Flieger - Boarding Time! Natürlich "Holzklasse" gebucht, dafür aber nen Gangplatz. Damit man sich mal die Beine vertreten kann. War nen recht angenehmes Fluggerät - Airbus 340-500 - mit ner ganzen Menge Multimedia-Spielkram auf dem Display in der Rückenlehne meines Vordermanns. So was is auf jeden Fall richtig gut für lange Flüge um sich die Langeweile nicht an den Leib kommen zu lassen. Größeres Film- und Musikangebot, von Klassischem bis zu Neuestem. Weiterhin waren noch Spiele installiert, ähnlich einer Spielkonsole zu bedienen - eher NUR was Klassisches ;-) So weit, so gut. Saß neben nem jungen Deutschen, der Richtung Bankok zum Tai-Chi-Training unterwegs war... jedem das Seine! Der Flug verlief super und nach sechseinhalb Stunden sollten wir dann in den Vereinigten Arabischen Emiraten - konkret in Dubai - sicher wieder aufsetzen.
Nun hieß es "Raus aus dem Flieger" und "Rein in die Hitze". Ortszeit: gegen Mitternacht; Außentemperatur: 31°C. Ab in das Shuttle zum Flughafenhotel. Alles einfach gemacht für den gemeinen Touri, wie meinereiner. Kurz nen Zettel ausgefüllt und hoch ins Zimmer. Hm, von Dubai nicht wirklich was gesehen. Außer den riesigen Flughafen und nen Haufen Männer mit weißen Laken als umhang, anstatt Hemd und Hose ;-) Also noch nen Bad genossen und weggegrunzt. Weckruf morgens kam natürlich viel zu früh - rechtzeitig, aber für meine müden Augen viel zu früh - und so machte ich mich wieder auf die Socken in Richtung Flughafen. Dort angekommen das hunderttausendste Mal Pass- und Handgepäckkontrolle. Anschließend noch versucht, etwas von dem Flair der 98346396 DutyFree-Shops mitzubekommen. Doch auch mein Handgepäck war nicht das Leichteste und so ließ ich mich gemütlich in der Nähe des Abflug-Gates nieder. Dauerte nicht allzu lange und es war wieder "Boarding Time!"
Diesmal ne Boing 777. Zwei Sitze breiter als der Airbus (nämlich 10 statt 8), diese dafür aber auch etwas schmaler - danke ihr Flugzeugdesigner! Kam wieder am Gang zum Sitzen und hatte auch angenehm ruhige Nachbarn: Frau mittleren Alters aus Brisbane und ein Mann um die 50 aus Auckland, Neuseeland. Auch hier war das Medienangebot nicht schlecht, jedoch waren nur grobe Richtungen anzuwählen, Kanäle, und die spielten dann ununterbrochen. Nun ja. Wieder mal war Essenszeit. Wurde gut versorgt auf meinen Flügen hierher, da kann ich mich nicht beklagen. Durch den Zeitversatz bekam ich teilweise in kürzeren Abständen meine Mahlzeiten, als eigentlich üblich. Ich fands nich übel und ließ es mir schmecken. Dazu ne Dose Bier - passt. Jetzt ging es erst also Richtung Singapur, wo einige wenige Passagiere ein- und Aussteigen sollten. Die Reise dorthin war ca. 7 Stunden lang und verging auch "wie im Fluge" ... (hehe, kleiner Kalauer am Rande) Auch von Singapur sollte ich nicht viel mitbekommen. Obwohl wir alle aus dem Flieger mussten, ich nehme an wegen der Sicherheit beim Nachtanken, hatten wir keine Zeit noch aus dem Flughafen zu kommen. Also alle wieder rein in Flieger - freilich nach erneuter Kontrolle aller Formalitäten. Los gings nach Brisbane! Hier auf diesem Teilstück wurde mir dann doch ein bisschen langweilig und ich versuchte einzudösen - ohne merklichen Erfolg. Mit reichlich Rückenwind (ca. 200km/h) über dem 5. Kontinent und kleinen Turbulenzen erreichten wir sicher den Ort meines Aufenthalts für die nächsten 6 Monate. Auch hier muss ich wieder der Airline und der gesamten Reiseorganisation Respekt zollen, da alles reibungslos lief und ich _mit_ meinem Koffer früher als erwartet aus dem Flughafengebäude konnte.

So, genug Fliegerei. Muss ich nicht jeden Tag haben, so was. Weiter gehts mit der

Kontaktaufnahme

Da ich also nun eine halbe Stunde früher als erwartet an der Straßenkante stand, rief ich meinen zukünftigen Betreuer, Neeli, an, ob der mich nicht jetzt schon abholen könnte - no problem. Er kam dann zwar doch erst um 8 (morgens), wie zuvor vereinbart, aber ich war froh, jetzt nicht schon komplett auf eigene Faust hier loslegen zu müssen. Zu meinem Erstaunen nieselte es etwas bei 20°C Außentemperatur, was mir nur recht war, denn es brachte etwas Ruhe in mein Gemüt. Da das Zimmer in einer WG schon organisiert war, fuhren wir gleich dorthin, um meine Klamotten los zu werden und ne gehörige Dusche zu nehmen. Auch meinen Vermieter, Armin, der ebenfalls im gleichen Haus wohnt, bekam ich gleich zu Gesicht. Alles nette Leute bisher. Nach kurzer Verweildauer zeigte Neeli mir dann noch das nahegelegene Einkaufszentrum, wonach sich unsere Wege trennten. Inzwischen war es später Vormittag und die aufgerissene Wolkendecke ließ mich einen Vorgeschmack auf Kommendes erahnen - sengende Sonne. Aber ich war guter Dinge und so machte ich mich nach einem kurzen Snack erneut auf, die umliegende Gegend zu erkunden. Recht ruhig gelegener Wohnkomplex mit Pool und Tennisplatz. Beides bis jetzt noch nicht probiert. Alles zunächst zur vollsten Zufriedenheit - bis auf dass mein Zimmer noch keine Möbel hatte...
An diesem Abend sollte ich keinen der Mitbewohner mehr sehen, da ich mich recht früh in die Horizontale begab. Genau das wurde mir allerdings zum "Verhängnis": gegen Mitternacht aufgewacht und nicht mehr eingeschlafen. Nächsten Morgen gegen achte wieder hingelegt und bis 14Uhr durchgeratzt. Mist Zeitverschiebung! Am späten Nachmittag konnte ich dann auch meinen zweiten Mitbewohner kennenlernen. Ein Franzose, E-Techniker, auch Praktikum im Studium, auch 6 Monate, gleiche Uni und Arbeitsgruppe und wahrscheinlich auch gleiches Büro! So hoffe ich, dass mir das vieles erleichtert, da er schon 4 Wochen hier ist und mir die grundlegendsten Sachen zeigen kann.
Nach einer weiteren (nahezu komplett schlaflosen) Nacht war Möbelbeschaffung angesagt. Der Vermieter, 29, ursprünglich Iraner, aber schon lange in Australien, kaufte auch erst vor 3 Wochen dieses beschauliche Häuschen. So kam er halt noch nicht dazu, sich um "Kleinigkeiten", wie Bett, Stuhl und Tisch für die Mitbewohner, zu sorgen ;-) Also liehen wir uns gestern einen Pickup aus und fuhren nach Zeitungsrecherche zu "garage sales". Also Privatverkäufe von gebrauchten Dingen - von Möbel über Spielzeug bis Autoreifen. Oftmals trafen wir nur äußerst minderwertige Qualität an und der Preis misfiel Armin sowieso immer. So kurvten wir den ganzen Tag durch die City und ließen uns auch von dem kleinen niedlichen Feuerball da am Himmel nicht abhalten. Ich meinte so zu ihm, dass das so etwa den heißeren Tagen in Deutschland entspräche, woraufhin er nur zu grinsen anfing und mir so was wie: "warte mal auf den Sommer hier" erwiderte... na, ich hoffe, wir werden damit klar kommen. Am Ende des Tages hatten wir dann doch noch alles Nötigste zusammen bekommen und begaben uns über einen Abstecher in das größte Einkaufszentrum (Passage), das ich je sah, auf den Heimweg. Ich kann nur sagen: feine Sache so nen Bett und nen Tisch!

So, ich denk mal, ich werd die nächsten Tage genug Neues erleben, um euch davon berichten zu können...

Freitag, 28. September 2007

Auch ich begrüße euch herzlich auf unserer Seite. Hoffe, ihr lest fleißig mit, was wir in den nächsten Monaten alles erleben werden auf der anderen Seite der Erde!
Bei mir gibt es momentan noch nicht viel zu erzählen, denn noch stecke ich mitten im Staatsexamen. Doch das ist hoffentlich in vier Tagen Geschichte nach 17 Wochen Lernerei - ätzend!!! Danach heißt es erstmal, die vielen Hefter und Bücher in Umzugskartons zu verpacken und für mindestens ein Jahr ruhen zu lassen bis zum dritten StEx. Ich freue mich jetzt schon auf die Wochenenden, an denen man nicht büffeln muss, denn die letzten vier Semester gab es jeden Montag eine Klausur!
In gut einer Woche werde ich dann endlich auch Gelegenheit haben, mich mit Australien zu beschäftigen, denn bisher hatte ich dazu wenig Zeit. Mir bleiben dann noch gute drei Wochen für die Vorbereitungen - nicht viel, aber immerhin. So langsam wird es einem auch schon ein bisschen komisch, wenn man an den Abschied denkt. Aber Gott sei Dank ist dieser ja nicht für immer und es warten hoffentlich viele spannende Abenteuer auf uns.
Henning darf nun die ersten vier Wochen schon mal vorfühlen und alles auskundschaften, damit ich gleich nach meiner Ankunft am 30. Oktober alles finde. Wir werden voraussichtlich getrennt wohnen müssen, da unsere Unis 70 Kilometer auseinander liegen. Eigentlich schade, aber immerhin können wir uns jetzt jedes Wochenende sehen - schon mal ein Riesenfortschritt im Vergleich zu den vergangenen 4 Jahren!!! Und was sind schon 70 Kilometer? Für Australien nichts! Eine Stunde mit dem Zug! Vorher waren es 6 zwischen Greifswald und Dresden.
Wenn ich die Fotos sehe, die Henning in den ersten beiden Tagen geschossen hat, möchte ich am liebsten gleich hinterher - endlich Sommer, Sonne, Sonnenschein und vielleicht auch ein bisschen Erholung, zumindest in den ersten Tage. Denn wir sind ja nicht zum Urlaub da! Henning wird sein Pflichtpraktikum absolvieren und ich meine Diplomarbeit in Angriff nehmen. Bin schon sehr gespannt auf die Forschungsarbeit!
Doch eins nach dem anderen. Wie gesagt, erstmal muss ich noch die letzte Prüfung hinter mich bringen und um das zu meistern, stehen noch drei harte Tage Lernen auf dem Programm!

Hallihallo und willkommen bei diesem bescheidenen Blog!

Mahlzeit Leute!
Zunächst vorweg: ich werd nicht die Muße haben mich hier in regelmäßigen Abständen geistig zu ergießen. Karinchen is da vielleicht "etwas" mitteilsamer... :D

Hoffen aber, dass wir euren Informationsbedarf in so weit decken können, dass nich alle Nas' lang die selben Fragen beantwortet werden müssen.
Also bleibt uns nur euch viel Spaß beim Lesen zu wünschen und freuen uns natürlich über jeden Kommentar!