Donnerstag, 10. Januar 2008

Donnerstag, 03.01.08: Sydney bis Newcastle

030108 - Sydney II


Die Suche nach dem Schlafplatz war in der Tat mehr als krampfhaft. Direkt in der City konnten wir schlecht bleiben wegen Abschleppungsgefahr und die drei außerhalb liegenden Zeltplätze waren dieser Tage komplett ausgebucht. Kurzum entschieden wir uns für Bondi Beach in der Hoffnung, hier eine ruhige Ecke zu finden. Von wegen, das war der totale Reinfall. Wir konnten absolut nicht verstehen, warum dieser Ort so heiß begehrt ist – völlig zugebaut und kaum Platz. Nun gut, wir haben ihn ja nur im Dunkeln sehen können, doch das hat uns gereicht, nicht noch mal am Tage herzukommen wie ursprünglich geplant. Tja, damit ging die Suche dann auch weiter, denn hier war definitiv nichts zu machen. Also fuhren wir wieder rein in die City und zur anderen Seite raus. Inzwischen war es auch schon Mitternacht und wir totmüde. Letztendlich hatten wir die Schnauze so voll, dass wir uns einfach auf einem kleinen Rastplatz niederließen mit der Landebahn des Flughafens etwa 100 Meter links von uns und dem Highway 20 Meter rechts von uns. Bis auf die Tatsache, dass alle Nas` lang ein Roadtrain vorbeiraste und alle fünf Minuten Flugzeuge landeten beziehungsweise starteten, schliefen wir recht gut. Es gab sogar diesmal Duschen inklusive – fast schon Luxus der Platz und immerhin umsonst und das in Sydney.
Heute Morgen sind wir dann noch mal rein in die Stadt, um unsere Hafenrundfahrt nachzuholen. Und da fing unsere Pechsträhne auch schon wieder von vorne an. Um elf sollte das Boot ablegen, es war bereits dreiviertel, als wir endlich `nen Parkplatz gefunden haben, mal wieder nur für zwei Stunden, aber ausreichend. Henning hat auch fleißig die neun Dollar gezahlt, doch fehlte vom Ticket jede Spur. Na toll und nun? Nochmal zahlen war uns definitiv zu fett. Also anrufen bei der Störungs-Hotline. Die haben dann erstmal alles schön kompliziert gemacht mit Personalien aufnehmen und so. Dabei wollte ich nur fragen, ob wir einen Zettel in der Windschutzscheibe hinterlassen können nach dem Motto „Bezahlt, aber Automat defekt“. Nee, wir sollten warten, bis uns irgendwer anruft. Keine Zeit und als nach fünf Minuten sich noch keiner gemeldet hat, haben wir doch einfach einen Zettel hinterlassen und damit riskiert abgeschleppt zu werden. Das Boot haben wir natürlich verpasst, aber eine viertel Stunde später fuhr noch eins. Und dann haben wir zwei erstmal so richtig schön die Seele baumeln lassen. Sydney ist wirklich traumhaft vom Wasser aus, der Ausflug hat sich so was von gelohnt.
Tja und dann war es auch schon wieder am frühen Nachmittag und so langsam mussten wir der Stadt Lebewohl sagen, wenn wir bis Samstag wieder zurück an der Gold Coast sein wollten. Immerhin lagen noch schlappe 900 Kilometer vor uns. Abgeschleppt wurden wir nicht, aber das Desaster sollte weiter gehen. Erst wollte uns Sydney nicht haben und dann nicht wieder gehen lassen – toll! Der Motor sprang nicht an, der Saft war total runter – keine Chance ohne Starthilfe. Diesmal war es, muss man dazu sagen, unsere Schuld: Wir haben das Licht brennen lassen und das doofe Auto hat natürlich keine Anzeige oder ein Warnsignal. Nun standen wir da und mussten fast schon lachen. Jetzt konnte uns wirklich nichts mehr so recht aus der Fassung bringen. Henning versuchte sein Glück mit Taxifahrern, die natürlich alle kein Startkabel dabei hatten. Schöner Mist und wir hatten keinen Plan, wo die nächste Tankstelle sein könnte, um selbst eines zu kaufen. Schließlich hatten wir zwei Batterien im Auto. Ein sehr netter Kühlschranklieferant hatte dann doch noch Erbarmen mit uns und Henning zur nächsten Tankstelle gefahren, während ich brav das Auto hütete und es vor dem Abschleppen bewahrte. Nebenbei schaffte ich es wenigstens meine vielen Urlaubsgrüße nieder zu schreiben, so dass de Postkarten wenigstens noch direkt aus Sydney abgeschickt werden konnten. Nach gut einer halben Stunde war Henning dann mit samt Kabel wieder zurück und unser Problem gelöst. Nun schnell raus aus der Stadt und ab nach Norden. Nach Newcastle mussten wir heute auf alle Fälle noch kommen. Das schafften wir auch, wenn gleich sich die Abbiegung in den Ort keinesfalls gelohnt hat. Absolut tot und verschlafen die Stadt – na ja, wir waren ja auch ganz schön verwöhnt inzwischen von Sydney. Ist aber auch nicht schlimm, denn heute wollen wir eh nur noch schlafen.

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