Montag, 5. November 2007

Entdeckungstour Brisbane

Nachdem ich mich in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch erstmal richtig ausgepennt habe, bin ich dann am frühen Vormittag auf eigene Faust los Richtung Brisbane City. Nicht weiter schlimm, mag man meinen, wenn man an deutsche Großstädte denkt. Doch wir sind hier in Australien und wie sagt man so schön? Andere Länder, andere Sitten!
Und diese sollte ich auch gleich zu spüren bekommen. Zunächst sollte man vorweg nehmen, dass das öffentliche Verkehrsnetz im ganzen Land weniger gut ausgebaut ist – man fliegt hier halt lieber. So etwas wie U- oder Straßenbahn kennt man nicht. Dafür gibt es aber, zumindest in Brisbane, eigene Busstraßen, was einer Straßenbahnlinie gleich kommt und unnötige Staus in der Rush hour vermeidet. Na ja, jedenfalls wollte ich mit einem dieser tollen Translink-Busse auf den Weg machen. Gott sei Dank hat Henning mir vorher alles genauestens beschrieben – sonst wäre ich wirklich aufgeschmissen gewesen! Anzeigen an den Haltestellen – größtenteils Fehlanzeige! Da bekommt man höchstens zu lesen: „This station is out of service“. Schon mal ganz klasse. Doch das ist nicht das Schlimmste! Selbst wenn man im Bus sitzt, gibt es nicht wie bei uns nette Anzeigen geschweige denn Ansagen für die nächsten Stationen. Und der A4-große Plan vorne im Bus bringt einem auch nichts, da nur die ungefähre Richtung zu erkennen ist. Also heißt es im Vorfeld Stationen lernen, damit man auch ja an der richtigen Haltestelle raushopsen kann. Sollte in meinem Fall allerdings nicht allzu schwer sein, denn die City erkennt man schon von weitem an den vielen Hochhäusern. Dies sollte auch mein erster Eindruck von Brisbane sein –die berühmtberüchtigte Skyline, auf allen Postkarten zu finden!
Nach der netten Verabschiedung vom Busfahrer (hier bedankt man sich, dass man mitgefahren ist – das Land besticht wirklich durch die Freundlichkeit seiner Einwohner!!!), packte ich flugs meinen Stadtplan aus, um mich erstmal grob zu orientieren, bis ich mich schließlich weiter zu Fuß Richtung Brisbane River aufmachte - vorbei an vielen Cafés, Bars und dem I-Max-Kino mit der größten Leinwand der Welt, zumindest von außen so als solche angepriesen. Bin zwar nicht so der Kinogänger, aber da wird es Henning und mich sicher mal hin verschlagen. Als ich im Park angelangt war (hier gibt es wirklich viele grüne Bereiche!), musste ich schmunzeln, denn ich erblickte eine Kindergartenruppe in hellblauer Einheitstracht beim Picknick – richtig süß sahen die Zwerge aus! Ich glaube, dass sie irgendwann ganz schön genervt waren von meiner vielen Filme- und Fotografiererei. Hatte ja auch eigentlich gar nicht so viel Zeit, schließlich hatte ich noch viel vor.
Zunächst musste ich den Fluss überqueren, um auf die Queen Street zu gelangen, die Haupteinkaufsmeile von Brisbane. Obwohl sie gar nicht so lang ist, kann man hier Stunden zubringen. Kein Wunder, denn jedes der vielen aneinander gereihten Shoppingcenter wartet mit 200-400 Geschäften auf. Für Shoppingfans die wahre Freude – für mich eher eine Herausforderung, die für mich an diesem Tag wichtigen Geschäfte zu finden. Nicht etwa Klamottenläden (ich war bisher in keinem einzigen drin!!!!), nein, sondern Elektronik- sowie Handyladen und Post. Das hat sich alles ziemlich hingezogen, so dass ich auf weiteres Sightseeing vorerst keine Lust hatte. Ok, ich gebe zu, habe natürlich auch nach einer Eistheke Ausschau gehalten, musste allerdings entsetzt feststellen, dass mein Leibgericht so gut wie unbezahlbar ist – ab 3 Dollar aufwärts, das sind ungefähr 2 Euro für eine Kugel. Demzufolge verzichtete ich lieber, obwohl so ein kühles Eis bei 29 Grad schon nicht schlecht gewesen wäre. Hinterher stellte ich jedoch fest, dass ich dafür beim Toilettengang sparen kann – das kostet hier nämlich überall keinen einzigen Cent. Nicht ausgegebenes Geld, das ich also in Eis investieren könnte. Wenn ich das allerdings eins zu eins umsetzen würde, müsste ich nur noch Eis essen J!!!!
Nach dem Eisschock machte ich mich frühzeitig wieder auf den Weg zu Hennings Wohnung, wo ich schließlich auch nach anderthalb Stunden eintraf. Erstmal hieß es, eine Busstation finden, wo auch der richtige Bus für mich abfährt – dabei ging schon einige Zeit ins Land. Schließlich musste ich mich geschlagen geben und wieder auf die andere Uferseite zurücklaufen – sicher ist sicher, dachte ich mir da, zumal meine neue Prepaid Card nicht so wollte wie ich, da mein blödes Handy entgegen meiner Erwartungen wohl doch gelocked sein soll. Nun ja, in der Wallachei wollte ich ohne das Ding auch nicht landen, also lieber die gleiche Route zurücknehmen. Meine Ausbeute: Postkarten, Briefmarken, Handykarte und jede Menge Infomaterial für unsere bevorstehende Urlaubsreise im Dezember.

Entdeckungstour Brisbane

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