Dienstag, 16. Oktober 2007

Surfers Paradise

Wie angenommen, entschied ich mich gegen Oktoberfest und für Pazifik dieses Wochenende. Also Fahrplan nachgeschlagen und gleich die erste Überraschung: erst in die City (nach Norden) düsen um dann dort in einen Express-Zug nach Süden einzusteigen. Hm, das heißt, weitere Zonen des Nahverkehrstickets einplanen. Naja, schien mir als Neuling in der Stadt die einfachste Variante und so schlenderte ich gegen neun Uhr morgens dem sonnigen Tag entgegen. Downtown angekommen, hab ich natürlich die Haltestelle verpasst, weil die auch weder was ansagen, noch im Bus Anzeigen haben, geschweige denn einen ungefähren Haltestellenplan aushängen. Man muss halt wissen, wo man hin will und die Reihenfolge der Haltestellen im Kopf haben... Nach relativ kurzer Wanderung kam ich dann an einen der größeren Bahnhöfe Brisbanes: Roma St Rly Station. Von dort also weiter Richtung Gold Coast. Irgendwo zwischen "KeineAhnung" und "Ichweißnichtwo" versagten die automatischen Türen und ließen den Zug ne halbe Stunde auf nem Kleinbahnhof verweilen. Das verlief ja bisher alles "super". Helensvale als meine Umsteigestation von Zug auf Bus hab ich nur beiläufig mitbekommen - weiter gehts im Bummelbus zum Gold Coast Campus, wo Karina dann ihre meiste Zeit verbringen wird.
Dieser ist überschaubar und macht einen um Einiges moderneren Eindruck als mein Uni-Teil. Laut Berichten soll das wohl der am schnellsten wachsende Campus von Queensland sein und so siehts da auch an einigen Ecken aus: Baustelle!
Nach einer Runde um die Bildungs-Gebäude gings dann weiter Richtung Ozean.
Erster Eindruck: zugebaut. Alles fein hergerichtet für die gut zahlenden Touristen. Und reichlich Unterkünfte gibts allemal! Angekommen, gleich mal den Strand aufgesucht und rein ins frische Nass. Letzteres hatte so um die 20°C und war recht angenehm für Ende des Winters. Natürlich krass salzig die klare Brühe, was ich spätestens bei der ersten Welle mitbekam, die mir die Beine wegzog. Kein Vergleich zu ähnlich hohen Ostsee-Wellen, die haben einfach mehr Gewalt hier an der Küste. Auch die überaus starke Strömung parallel zum Strand machte mir deutlich zu schaffen. So lief ich dann wohl einen halben Kilometer zurück zu meinem ursprünglichen "Einsatzort". Zu meinem Erstaunen war der breite Strand nicht wirklich gefüllt, auch nicht in der Nähe des Hauptaufganges. Ein Stück weiter südlich war es dann so leer, dass man nur noch den Wind um die schicken hohen Hotels am Strand pfeifen hörte. Diese spendeten auch noch einen ganz "natürlichen" Schatten... man man man. Viel von Küstenschutz haben die Australier dieser Gegend auch noch nicht mitbekommen. Keine Dünen, kein Deich, keine Buhnen, nur ein spärlicher unterbrochener Grünstreifen war dann und wann auszumachen. Naja, soll erst mal nicht meine Sorge sein, die werden schon wissen was sie tun.
Da ich für die Hintour schon insgesamt ca. 3h gebraucht hatte, machte ich mich nicht allzu spät auf die Socken, eine vernünftige Haltestelle für einen Bus Richtung Helensvale zu erblicken. So etwas findet man hier vorzugsweise an großen Einkaufszentren und so auch diesmal. Nur einen Wochenendfahrplan konnte man nicht ausmachen. Da hilft nur hoffen, dass im Verlaufe des Nachmittages noch die richtige Linie fährt. Glücklicherweise war das der Fall und ich fuhr jeweils eine Stunde Bus und Bahn und gelangte recht geschafft zurück in die City Brisbanes. Dort dachte ich bei mir: Warum nicht zur Feier des schönen Tages und weil heut Sonnabend ist, ein kleines Bier in einer Straßenbar oder -kneipe genießen? Gesagt, getan. Nur mit dem Preis von 6,70 AUD, umgerechnet ca. 4,50 EUR, war ich dann nicht ganz so glücklich. Aber schließlich war es das gute Tasmanische und es gab auch ein Glas zum Flaschenbier von der Größe eines Drittel-Liters. Das sollte ein "gelungener" Tagesabschluss sein und ich fuhr (abermals eine dreiviertel Stunde) ins beschauliche Mt Gravatt.

Ausflug Richtung Surfers Paradise

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