Dienstag, 8. April 2008

Letzte Atemzüge von mir hier Down Under

Nach einem halben Jahr "auf dem Kopf stehen" heißt es für mich Abschied nehmen von dem Sonnenschein-Staat Queensland, Australien.
Doch das sollte nicht so einfach klanglos über die Bühne gehen. Mein Flug geht am Ostermontag-Abend und so erwartete uns noch einmal ein herrlich langes freies Wochenende. Selbiges wurde also genutzt, um sich noch mal von der Natur hierzulande begeistern zu lassen. Wir mieteten ein "Auto" an und fuhren mit der Kiste gleich mal in einen der bekannten Nationalparks im Gold Coast Hinterland: "Lamington National Park". Es war Karfreitag und das Wetter war auch ganz passabel. Das heißt hier, dass eine Menge Leute unterwegs sind und Ausflüge mit der Familie machen. Folglich waren wir dann in dem Park auch nicht die Einzigen und hatten mittelschwere Probleme überhaupt einen Parkplatz zu bekommen. Gleich bei der Ankunft fiel uns die touristisch leicht übertriebene Seite dieses Ortes auf. Mit Souvenierläden, Cafés und geräumigen Busparkplätzen war der zentrale Startpunkt (eigentlich auch halbwegs der einzige hier) komfortabel für die zahlreichen Touris ausgestattet. Auch eine Fütterstelle für Papageienvögel hatte sich etabliert, bei der man mit (freilich käuflich zu erwerbendem) Körnerzeug sich von dem bunten Federvieh von der Hand fressen lassen konnte. Danach gings zum "Tree Top Walk", einem in jedem Reiseführer gepriesenen kleinen Rundweg auf Augenhöhe mit den großen subtropischen Bäumen. Es war auch schon sehenswert, so 20 oder 30 Meter über dem Waldboden zu wandeln. Auch waren noch höhere Ausguck-Möglichkeiten geboten und man konnte die Mächtigkeit der subtropischen Hölzer bei einer frischen Brise über den Wipfeln bewundern. Trotzdem war uns dieser Wanderweg etwas zu gut ausgebaut und uns wurde auch wenig Ruhe gegönnt, die ansehnliche Natur zu erleben, weil alle Nas' lang neue Leute die Natürlichkeit unterbrachen. Also fuhren wir kurzerhand zu einem anderen, kleineren Wanderstartpunkt. Die "Moran Falls" waren hier wirklich einen Anblick wert, denn sie erinnern an das typische Tropenwaldbild mit viel Wasser und immergrünen Blättern.
Lamington210308

Das sollte für diesen Tag auch genug gewesen sein, denn nach unserem recht späten Aufbrechen und der sich doch recht lang hinziehenden Anfahrt machten wir uns auf den Rückweg zu einem gemütlichen Grillabend. Es wurde noch mal typisch australisch mit dem "Aussie Burger". Nebst den üblichen Zutaten bei den belegten Brötchen wie Hackboulette, Salat, Zwiebeln, Tomaten und Käse findet man hier allerdings auch ein Spiegelei und Rote Beete. Eine prima Kombination, wie wir fanden, auch wenn Karina nur einen Halben schaffte und ich die Dinger dann verdrücken musste...

Auch Sonnabend sollte mir herrliche letzte Eindrücke von Australiens Natur gewähren. Wieder ging es zum Wandern in den Wald, diesmal in den "Springbrook National Park". Der liegt in der gleichen Richtung wie der "Lamington", doch etwas weiter westlich im Landesinneren. Bevor wir allerdings dort unsere Rundwanderung starteten, trug unser feiner weißer Toyota Corolla noch zu einem etwas ungewöhnlichen Naturschauplatz. Die "Natural Bridge" entstand durch unterschiedliche Erosionsverhalten zweier Gesteinsschichten und lockt seither die Menschen nicht nur aus der Umgebung an.
Natural Bridge 220308

Weiter gings dann zu unserem eigentichen Ziel, dem "Twin Falls Walk". Das Wetter hatte sich zusehends verschlechtert und wartete nun mit Nieselregen unterbrochen von kräftigeren Schauern auf. Wir ließen uns nicht beirren und stapften den aufgeweichten Wanderpfad entlang und genossen gigantische Ausblicke und ein allgemein klasse Regenwald-Gefühl. Hier war der Naturpark noch natürlich gehalten und so gefiel uns die Sache hier wesentlich besser als im Lamington. Nach 2 oder 3 Stunden Matsch-Watscheln auf dem Rundweg kamen wir zurück an und kehrten direkt in einer gemütlichen familiär wirkenden Kneipe ein. Mit einem schmackhaften "Irish Stew" und herrlichem Gebäck ließen wir uns es richtig gut gehen.
Springbrook National Park 220308

Nachmittags gings dann an die Pazifikküste zum "Fingal Beach". Der Regen ließ Richtung Ozean dann auch nach und wir atmeten bei salziger aber sauberer Seeluft noch mal kräftig durch und guckten dem gewaltigen Wellenspiel an der Steilküste in der Nähe des dortigen Leuchtturms zu. Mit dem Sonnenuntergang brachen auch wir auf Richtung Parkwood und bereiteten dort aus den Resten den Grillschmauses des Vortages noch ein feines Mahl.
Fingal Beach 220308

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