Dienstag, 12. Februar 2008

Meine Mitbewohner




Seit einer Woche habe ich endlich Gesellschaft im Riesen-Haus von Todd. Zwei Mädels sind hinzugezogen und so ist jetzt immer wer zu Hause, wenn ich abends von der Uni komme. Die letzten Wochen stand das Telefon nicht mehr still. Alle wollten das eigentlich nur eine zur Verfügung stehende Zimmer haben. Letzten Donnerstag stand dann Nadine mit einer Freundin vor der Tür und meinte nur: "We´re looking for Karina." Kam mir schon gleich komisch vor, dass nach drei Monaten endlich mal wieder jemand meinen Namen ohne Akzent aussprach. Kein Wunder, sollte sich doch schnell herausstellen, dass die beiden Mädels aus Deutschland kommen, genauer gesagt aus Hannover. Als sie mir noch erzählten, dass sie Biochemie studieren, klingelten gleich die Alarmglocken und ich dachte an Joe, Evelins Mann, der ja selbst jahrelang in Hannover gearbeitet hat und selbst Biochemiker ist. Und Tatsache, Nadine arbeitet unter seiner Aufsicht. So können wir über unsere Zellkulturen so richtig schön fachsimpeln.

Alles reiner Zufall, keiner wusste vom anderen. Da wohnen hier 450000 Menschen und sie steht ausgerechnet bei mir vor der Haustür. Sachen gibt´s.Wir waren uns sofort sympathisch und so glaube ich, fiel Nadine die Entscheidung, hier einzuziehen, nicht allzu schwer. Leider konnten wir ihren ersten Abend im Haus nicht gemeinsam verbringen, da ich über das Wochenende zu Henning nach Brisbane gefahren bin. Als ich dann Sonntagabend mit einer Flasche Wein zum Einstand in der Tür stand, wartete noch eine Überraschung auf mich: Susan - eine zweite Mitbewohnerin, ach ne halt, nach Charly ja bereits die dritte. Sie kommt aus Simbabwe und fängt in drei Wochen ihr Jurastudium an. Puh, fünf Jahre weg von zu Hause. Da hatte die kleine Maus verständlicherweise dolles Heimweh die ersten Tage. Doch Nadine und ich haben sie aufgemuntert so gut es ging. Am Donnerstag ging es gleich zur Ablenkung in einen Frauenfilm ins Kino. Habe beide schon jetzt in mein Herz geschlossen, wir verstehen uns wirklich gut. Das Schöne ist, dass wir gleich viel zusammen gesessen und erzählt haben. Keiner hat sich in sein Zimmer verkrochen und wollte mit den anderen nichts zu tun haben. Ab und zu kochen wir auch zusammen - genauso stelle ich mir ein WG-Leben vor. Klar sind wir erst am Anfang, aber wenn es schon mal so anläuft, ist es super. Nadine wird uns allerdings in einigen Wochen schon wieder verlassen. Sie macht "nur" ein zweimontiges Praktikum hier und wird dann noch mit Natascha, der vorhin erwähnten Freundin, einen Monat auf Reisen gehen.

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